schwarzleser.de — Ein Blog von Stefan Schwarz

SchlagwortSchwiegermutterfreude

Er isst nicht wie Du – und trinkt auch anders

Wort der Woche

Dass auch Frauen abartige Bedürfnisse haben könnten, das ist unvorstellbar, nicht wahr?

Camille Paglia

Ich muss ein neues Buch schreiben, aber da ich gerade irgendwie hänge, kann ein bisschen kritische Marianne-Rosenberg-Forschung nicht schaden, um mir die Grillen zu vertreiben.

Wer immer schon mal erfahren wollte, wie Frauen so ticken, ist mit dem Marianne-Rosenberg-Lied „Er ist nicht wie Du“ bestens bedient. Der Song ersetzt eine ganze Bibliothek neunmalschlauer Mann-und-Frau-nix-verstehen-Bücher, auch wenn er für meinen Geschmack etwas zu schonungslos desillusioniert. So genau will man es ja nun auch wieder nicht wissen, was im Gefühlskeller der Frauen so alles herumfault. Wer aber in Beziehungsfragen schon eine gewisse Grundhärte erreicht hat, wird es freilich als ein bleibendes Verdienst der Rosenberg ansehen, dass das mal in aller Deutlichkeit gekräht zu haben! Marianne Rosenberg verrät hier sozusagen in jugendlichem Übermut ihr eigenes Geschlecht. Worum geht es? „Er ist nicht wie Du“ ist eine als Liebeskummer verpackte Anti-Liebeskummer-Schocktherapie. Alle Liebesmüh ist vergebens. Die Kernaussage für das Werben um die Damengunst ist: Wenn Du es nicht bist, dann bist Du es nicht und kannst es auch nicht werden, auch wenn Du Dich schönfönst und wundflirtest. Und wenn Du es bist, dann bist es, auch wenn Du ein „Bier formte diesen Körper“-T-Shirt trägst.

Schauen wir uns mal den inkriminierten Text an: Lies „Er isst nicht wie Du – und trinkt auch anders“ weiter