Pitti kam aus Afrika
Wort der Woche
Seit ich älter werde, brauche ich keine Drogen mehr. Den gleichen Effekt erziele ich, wenn ich sehr schnell aufstehe.
Jonathan Katz
Ich setze an dieser Stelle meine Soziologie des DDR-Abendgrußes fort, die ich Ende letzten Jahres begonnen habe. Kurz gesagt geht es mir um den Nachweis, dass die Charaktere des DDR-Kinderfernsehens Problemlagen und Gruppenkonflikte des Ostens zwar im Puppenformat aber ansonsten völlig unverhüllt darstellten. Genauer gesagt: Was da jeden Abend über den Bildschirm flimmerte, war ein realistischer Spiegel der Gesellschaft, gegen die jede Prenzlberger Untergrund-Lesung wie eine Grußadresse ans Politbüro wirken musste. Dass die Oberen dessen nie gewahr wurden, kann man nur dem professionellen Tunnelblick der Parteizensoren zuschreiben, der – wie der Betrunkene seinen Schlüssel unter der Laterne – seine Feinde immer nur dort suchte, wo er sie üblicherweise zu finden hofft. Was also verkörperten die Figuren des DDR-Abendgrußes? Lies „Pitti kam aus Afrika“ weiter