schwarzleser.de — Ein Blog von Stefan Schwarz

SchlagwortAbendgruß

Pitti kam aus Afrika

Wort der Woche

Seit ich älter werde, brauche ich keine Drogen mehr. Den gleichen Effekt erziele ich, wenn ich sehr schnell aufstehe.

Jonathan Katz

Ich setze an dieser Stelle meine Soziologie des DDR-Abendgrußes fort, die ich Ende letzten Jahres begonnen habe. Kurz gesagt geht es mir um den Nachweis, dass die Charaktere des DDR-Kinderfernsehens Problemlagen und Gruppenkonflikte des Ostens zwar im Puppenformat aber ansonsten völlig unverhüllt darstellten. Genauer gesagt: Was da jeden Abend über den Bildschirm flimmerte, war ein realistischer Spiegel der Gesellschaft, gegen die jede Prenzlberger Untergrund-Lesung wie eine Grußadresse ans Politbüro wirken musste.  Dass die Oberen dessen nie gewahr wurden, kann man nur dem professionellen Tunnelblick der Parteizensoren zuschreiben, der – wie der Betrunkene seinen Schlüssel unter der Laterne – seine Feinde immer nur dort suchte, wo er sie üblicherweise zu finden hofft. Was also verkörperten die Figuren des DDR-Abendgrußes? Lies „Pitti kam aus Afrika“ weiter

Sandmann statt Biermann – DDR-Kinderfernsehen revisited

Wort der Woche

Sag mersch nur, Bübele, wenn dr was fehlt! I wer dr dann zeige, wieste ohne des auskommsch!

Professor Dr. Wolfgang Stolls Tante Clara aus Biberach an der Riss

Der Abendgruß des DDR-Fernsehens ist eine der wenigen kulturellen Hervorbringungen des Arbeiter- und Bauernstaates, die mit viel Liebe ins gesamtdeutsche Inventar übernommen wurden. Das ist angesichts der bekanntermaßen kritischen Evaluation alles Ostdeutschen rätselhaft und erklärungsbedürftig. Der beliebte Puppen-Reigen um Pittiplatsch und Schnatterinchen, Herr Fuchs und Frau Elster, die ganze Märchenwald-Personage ist trotz einer Unzahl verdienstvoller Fan-Seiten gnadenlos unter-interpretiert und ich werde dem hiermit abhelfen. (Die nachfolgende Interpretation ist gültig, weitere Erörterungen erübrigen sich.) Lies „Sandmann statt Biermann – DDR-Kinderfernsehen revisited“ weiter